Nachruf Dr. Bernhard Brückner

Dr. Bernhard Brückner ist tot. Nach schwerer Krankheit verstarb er im Alter von 65 Jahren.

Bernhard Brückner war seit langem in leitender Funktion für den Arbeitsschutz im hessischen Ministerium für Soziales und Integration tätig. Als Vorsitzender des Vereins Deutscher Gewerbeaufsichtsbeamter gehörte er dem Vorstand der Basi als stellvertretendes Mitglied an. Auf dem A+A-Kongress gehörte Bernd Brückner seit den 1980er Jahren zu den unverzichtbaren Referenten zu Grundsatzthemen des Arbeitsschutzes wie Arbeitsschutz 4.0 und vor allem zu Gefahrstoffthemen und zur Rolle der Aufsicht im Arbeitsschutz.

Der Arbeitsschutz verliert einen wichtigen Vordenker und Impulsgeber. Bernd Brückner trat immer für einen modernen, ganzheitlichen Arbeitsschutz ein. Schon bei der Vorbereitung des Arbeitsschutzgesetzes Mitte der 1990er Jahre und dann bei der gesetzlichen Fixierung der GDA spielte er eine wichtige Rolle.

Für die Arbeit im Rahmen der GDA war er eine der tragenden Säulen, so als Leiter des GDA-Arbeitsprogramms „Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Zeitarbeit“ und als Landesvertreter in der Nationalen Arbeitsschutzkonferenz. Er vertrat die Länder auch in der nationalen Initiative für eine neue Qualität der Arbeit (INQA).

Zeit seines Lebens trat Bernd Brückner für einen wirksamen Arbeitsschutz ein und befürwortete aus Überzeugung eine starke Rolle des Staates im Arbeitsschutz. Im Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) war er an entscheidender Stelle tätig vor allem für die Arbeitsgruppe „Betriebliche Arbeitsschutzorganisation“. Auch im VDGAB wirkte er von Beginn seiner Tätigkeit als Aufsichtsbeamter mit.

Im Zentrum des Engagements des studierten Naturwissenschaftlers und in der konkreten Arbeit als Aufsichtsbeamter standen vor allem die Risiken durch die Arbeitsumwelt insbesondere durch Gefahrstoffe. In diesem Sinne wirkte er für die Länderbank im Gefahrstoffausschuss mit. Unvergessen bleibt sein Engagement und sein Beitrag zum Kampf gegen Asbest und zur Sensibilisierung gegenüber den Risiken dieses ehemaligen Wunderstoffes.

Bernd Brückner sah sich immer als Teil der Arbeiter- und Gewerkschafts-Bewegung für bessere Arbeitsbedingungen. Sein Engagement ging über die nationalen Grenzen hinaus und Internationalismus gehörte schon für den jungen Bernd Brückner zu den grundlegenden Überzeugungen. In späteren Jahren engagierte er sich praktisch als Vice-Präsident der Internationalen Vereinigung für Arbeitsinspektion (IALI), in Ausschüssen, Gremien und Initiativen der EU und der Europäischem Agentur für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz sowie bei Twinning-Projekten in Osteuropa, speziell den baltischen Staaten.

Bernd Brückner war bei alledem ein Mensch, der die Diskussion und den offenen Austausch liebte. Der große Kreis von Freundinnen und Freunden sowie Kolleginnen und Kollegen im Arbeitsschutz und in der Basi werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Bruno Zwingmann