Angemerkt… eine Glosse

Vorsicht, Teufelszeug? DHMO und was wir daraus lernen

Hilfe, was für eine gefährliche Substanz: Dihydrogenmonoxid (Abkürzung DHMO) ist als sogenannte ‚Hydroxylsäure‘ ein Hauptbestandteil von saurem Regen. Es trägt zur Bodenerosion und zum Treibhauseffekt bei. Durch DHMO wird Korrosion sowie der Ausfall elektrischer Anlagen und Geräte beschleunigt. Wer davon zu viel zu sich nimmt, dem geht es schlecht und wenn jemand länger Kontakt mit der Substanz in festem Zustand hat, riskiert er schwere Gewebeschäden. Einatmen, schon in kleinen Mengen, kann zum Tode führen – und der gasförmige Zustand kann schwere Verbrennungen hervorrufen. Die Substanz wurde in den Tumoren von Krebspatienten im Endstadium entdeckt und bei Süchtigen führt ein Entzug innerhalb von 168 Stunden zum sicheren Tod. Würden Sie DHMO nicht auch sofort verbieten lassen wollen? Ist es nicht ein Skandal, dass Regierung und Konzerne trotz dieser schwerwiegenden Gefahren an dem verbreiteten Einsatz festhalten?

Nein, ist es nicht. Denn Dihydrogenmonoxid (Abkürzung DHMO) ist eine zwar chemisch korrekte, aber ungebräuchliche Bezeichnung für Wasser (H2O). Doch grämen Sie sich nicht, wenn Sie uns nicht gleich auf die Schliche gekommen sind: So entsetzt wie Sie haben in den vergangenen Jahrzehnten schon viele Menschen reagiert, wenn immer mal wieder eine scheinbare Kampagne gegen das Teufelszeug Wasser aus der Taufe gehoben wurde. So schnell lassen wir uns ins Bockshorn jagen. Und so leicht fallen wir auf einseitige Informationen herein. Ein wissenschaftlicher Witz? Ja. Aber auch ein früher Fall von Fake News, der zeigt, wie wichtig Nachfragen ist – auch und gerade bei vermeintlichen Gefahrstoffen…