AOK-Fehlzeitenreport: Was tun, wenn das Betriebsklima die Mitarbeiter krank macht?
Ein Report der Krankenkasse AOK hat sich den Zusammenhang von Unternehmenskultur und Gesundheit vorgeknöpft. Ein schlechtes Betriebsklima treibt demnach die Arbeitsunfähigkeits-Tage in die Höhe. In den Daten schlummere hohes Präventionspotenzial sagte Professor Bernhard Badura, der zu den Herausgebern des Reports gehört. Nicht der Stress an sich sei der hauptsächlich krankmachende Faktor, sondern fehlende emotionale Bindung zum Betrieb, wenig sinnhafte Tätigkeiten, falsch gesetzte Ziele und die Missachtung der Arbeitsleistung. Mitarbeitern ist beispielsweise laut einer Umfrage wichtig, dass ihr Arbeitgeber zu ihnen steht und sie auch einmal lobt. Dies nehmen aber nur gut die Hälfte der Arbeitnehmer so wahr. Eine interessante Neuigkeit gibt es in diesem Zusammenhang beim Automobilhersteller Daimler: Dort wird den Mitarbeitern nach einer neuen Betriebsvereinigung einen Bonus gezahlt, wenn sie selten krank sind. Der Autobauer und der Betriebsrat einigten sich auf einen Anwesenheitsbonus von maximal 200 Euro brutto pro Jahr. Den vollen Bonus erhalten demnach Mitarbeiter, die innerhalb eines Jahres keinen Tag arbeitsunfähig waren; er verteilt sich folglich auf maximal 50 Euro pro Quartal. In der Industrie ist das Neuland – und bei Gesundheitsexperten umstritten. Weitere Informationen finden sich bei der Ärztezeitung und in der Regelung bei Daimler.