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Wir können die Corona-Krise nur gemeinsam bewältigen – das ist breiter gesellschaftlicher Konsens. Solidarität ist immer beides: eine gelebte soziale Praxis und eine gesellschaftliche Organisationsform, beispielsweise in der Ausgestaltung des Wohlfahrtsstaates. Solidarität ist das soziale Band, das moderne Gesellschaften zusammenhält.

Wie bedeutsam diese Aspekte sind, wurde in den vergangenen Monaten deutlich: Solidarität wurde im Alltäglichen und in unmittelbarer Umgebung erlebt, sei es in Nachbarschaftsinitiativen, durch #supportyourlocals-Aufrufe für die lokale Wirtschaft oder schlicht durch das Einhalten der AHA-Regeln. Die Zeit der Pandemie hat darüber hinaus die Stärke einer solidarischen Gesellschaftsordnung aufgezeigt: Solidarisch finanzierte Arbeitsmarkt-Instrumente wie das Kurzarbeiter:innengeld haben viele Beschäftigte vor Arbeitslosigkeit bewahrt; Mitbestimmung und Tarifbindung haben Krisenfolgen erfolgreich abgefedert. Solidarität erwies sich somit auf vielen Ebenen als wichtige Ressource, um die ersten sozialen Folgen der Pandemie zu bewältigen.

Andererseits sehen wir bereits, dass die sozialstaatlichen Instrumente bestimmte Gruppen von Erwerbspersonen nicht mehr ausreichend schützen. So wird immer deutlicher, dass die Lasten der Krise ungleich verteilt sind. Personen mit geringem Einkommen, prekär Beschäftigte und Selbstständige waren besonders stark von Einkommenseinbußen betroffen. Das Ringen um geeignete Antworten und Maßnahmen auf die pandemiebedingten Entwicklungen stellt den sozialen Zusammenhalt zunehmend auf die Probe.

Das WSI-Herbstforum 2021 greift diese Herausforderungen gerade am Beginn der neuen Legislaturperiode auf. Es erörtert, ob und wie Solidarität die Gestaltung der Post-Corona-Gesellschaft prägt: Ist die Gesellschaft durch Corona gleicher oder ungleicher geworden? Welche Faktoren haben die Entwicklungen beeinflusst? Mit welchen sozialstaatlichen Instrumenten soll Arbeit zukünftig abgesichert werden? Und wie steht es um den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft – aktuell und mit Blick in die Zukunft? Diese und weitere Fragen wollen wir zusammen mit Wissenschaftler:innen wie auch Praktiker:innen aus Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften in Berlin und online diskutieren.

Die Veranstaltung findet im Tagungswerk Berlin und online statt. Aufgrund der anhaltenden Pandemie-Situation ist eine Teilnahme unter einem umfangreichen Sicherheitskonzept vor Ort möglich, alternativ kann unsere Veranstaltung auch digital verfolgt werden.

Bitte melden Sie sich hier zum WSI HERBSTFORUM 2021 an.