Schwerbehindertenvertretungen: Bei Gesetzen mitbestimmen

Politische Partizipation liegt Claudia Middendorf, Behinderten- und Patientenbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, am Herzen. Sie war eine der Referentinnen bei der Veranstaltung für Schwerbehindertenvertretungen, deren Themen viel Zuhörerinnen und Zuhörer anlockte. Anlässlich des zehnten Jahrestages der UN-Behindertenrechtskonvention ging es Claudia Middendorf darum, wie Menschen mit Einschränkungen mithilfe der Schwerbehindertenvertretungen und Werkstatträte mitbestimmen können. „Seit Juni gibt es eine Koordinierungsstelle – alle Gesetzgebungsverfahren gehen über den Tisch der Landesbehindertenbeauftragten und werden an die Interessensvertretungen  weitergeleitet“, erklärte Middendorf. Diese sollten so die Möglichkeit erhalten, Stellungnahmen zu Gesetzen abzugeben und auch im Parlament angehört zu werden. Erfahrungen mit dem sogenannten „Job-Redesign“-Modell zur Umgestaltung der Arbeitsorganisation aus den Niederlanden stellte Professor Dr. Henny Mulders von der Universität Maastricht bei der Veranstaltung vor. Anhand von Beispielen wie den Aufgaben einer Stationshilfe in einer geriatrischen Pflegestation im Krankenhaus erklärte Mulders, wie die Organisation im Job so umgestellt und angepasst werden kann, dass alle Beschäftigten – auch Menschen mit Handicap – barrierefrei arbeiten können. Weitere Vorträge befassten sich damit, wie künstliche Intelligenz und innovative Assistenzsysteme mögliche Hürden am Arbeitsplatz auflösen können.