Prävention 4.0
Dienstag, 17.10.2017
14:00 – 17:00 Uhr
1. OG, Raum 1
Simultan in deutscher und englischer Sprache
Federführung: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Angetrieben von den Megatrends Digitalisierung, Globalisierung und demografischer Wandel stellen wir eine Veränderung der Arbeitswelt fest, die das bisher gewohnte Maß weit übertrifft. Neue Geschäftsmodelle entstehen und verdrängen etablierte in kürzester Zeit. Der Wettbewerb fordert von Unternehmen und deren Beschäftigten eine immer flexiblere Arbeitsweise und immer schnellere Reaktionen auf Kundenwünsche. In der Produktion werden Menschen und Roboter bzw. Maschine quasi gleichberechtigt nebeneinander arbeiten. Im Dienstleistungssektor geraten seit Jahrzehnten bewährte Arbeitszeitmodelle in Konkurrenz zu neuen flexiblen Modellen, die neben wirtschaftlichen Vorteilen angeblich auch privaten Interessen, wie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf entgegenkommen sollen.
In den Volkswirtschaften der Welt wird die Entwicklung sowohl als Risiko als auch als Chance begriffen. Und auch aus Sicht der Arbeitswissenschaft und speziell des Arbeitsschutzes werden durchaus nicht nur Risiken und Nachteile erkannt. Letztlich stellt sich aber die Frage, ob an derart veränderten oder neuen Arbeitsplatzverhältnissen und Arbeitsweisen nicht neue Gefährdungen entstehen, denen mit neuen Präventionsansätzen zu begegnen ist.
In Großbritannien beobachtet das Foresight Centre beim Health and Safety Laboratory (HSL) der Health and Safety Executive (HSE), wie sich die Arbeitswelt verändert und welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind. In Deutschland hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2015 mit dem Grünbuchdialog „Arbeiten 4.0“ die politische Diskussion über die zukünftige Arbeitswelt angestoßen und daraus resultierende Fragen und Folgerungen 2016 im Weißbuchentwurf „Arbeiten 4.0“ festgehalten.
Auch andere Akteure, z. B. die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung mit ihrem Initiativpapier „Neue Formen der Arbeit – Neue Formen der Prävention“, das Bundesministerium für Bildung und Forschung, Verbände, Gewerkschaften und Forschungsinstitute, haben sich mit der Frage befasst,
in welche Richtung sich die Arbeitswelt entwickelt und wie dabei sichere und gesunde Arbeitsplätze gewährleistet werden können.
Alle Akteure sind sich offenbar darin einig, dass in einer Arbeitswelt 4.0 eine Prävention 4.0 benötigt wird. Doch wie sieht diese aus? Aus den allgemein geführten Diskussionen über Industrie 4.0 und Arbeiten 4.0 sollten spätestens jetzt Prioritäten abgeleitet werden, um konkrete Handlungsempfehlungen für die Betriebe entwickeln zu können. In dieser Veranstaltung sollen deshalb Projekte und Projektergebnisse vorgestellt werden, die eine Priorisierung von Themen der Prävention erlauben.
Uhrzeit | Programm |
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Moderation Dr. Stefan Dreller, DGUV |
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14:00 | Begrüßung und Einführung Dr. Stefan Dreller, DGUV |
14:10 | Insight – The Foresight Centre Report 2016 – Digital revolution and changing the face of work Dr. Stephen Kinghorn-Perry, Head of Foresight Centre, HSE’s Health & Safety Laboratory (HSL) |
14:35 | Wissen schafft Zukunft – Das Risikoobservatorium der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung Angelika Hauke, Institut für Arbeitsschutz (IFA) der DGUV |
15:00 | Pause |
15:20 | Arbeitsschutz in der Arbeitswelt 4.0 – Chancen und Gefährdungen neuer Technologien: Erste Ergebnisse aus dem BMBF-Verbundprojekt Prävention 4.0 Katrin Zittlau, Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit (VDSI) |
15:45 | Beschäftigtengesundheit in der Arbeitswelt 4.0 Oliver Hasselmann, Institut für betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) Kristina Büttenbender, BGF |
16:10 | Negativen Auswirkungen atypischer Beschäftigung auf die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit begegnen Dr. Christin Polzer-Baakes, Landesinstitut für Arbeitsgestaltung (LIA) |
16:35 | Arbeitswelt im Wandel: Demografie, Diversity & Digitalisierung Dr. Hanna Zieschang, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) der DGUV |
16:50 | Schlussdiskussion und Zusammenfassung |