Kampf dem Krebs am Arbeitsplatz 1

Mittwoch, 18.10.2017
09:30 – 12:30 Uhr
1.OG, Raum 3

Simultan in deutscher und englischer Sprache

Federführung: Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) / Ministerium für Soziales und Integration

Krebserkrankungen sind nach den derzeitigen Erkenntnissen der Institutionen der Europäischen Union die häufigste Ursache von arbeitsbedingten Todesfällen in Europa. Auch in Deutschland sind Krebserkrankungen für einen Großteil der Berufserkrankungen mit Todesfolge verantwortlich. Verursacht werden diese tödlich verlaufenden Berufskrankheiten zum weitüberwiegenden Teil durch krebserzeugende Gefahrstoffe am Arbeitsplatz. Der Schutz der Beschäftigten vor dem Berufskrebs ist deshalb eine der zentralen Herausforderungen für den Arbeitsschutz des 21. Jahrhunderts. Aus diesem Grund haben am 25. Mai 2016 die Europäische Ratspräsidentschaft, die Europäische Kommission, die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) und die europäischen Sozialpartner ein Arbeitsprogramm zur Bekämpfung arbeitsbedingter Krebserkrankungen unterzeichnet. Diese „roadmap on carcinogens“ soll im Rahmen eines europaweiten Programms auf die hohen Gefährdungen durch Karzinogene am Arbeitsplatz aufmerksam machen und zugleich den Weg für einen besseren Schutz der Beschäftigten vor Berufskarzinomen durch den Austausch von innovativen und effektiven Präventionsmaßnahmen öffnen. Einhergehend mit diesen europäischen Aktivitäten haben in der Bundesrepublik Deutschland die Arbeitsschutzbehörden der Länder dem Kampf gegen den Berufskrebs zu einer besonderen Priorität ihrer Aufsichtsstrategie erklärt. Hierfür überprüfen die Aufsichtsbehörden in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen im Verlaufe eines mehrjährigen Programms gezielt Arbeitsplätze, an denen Beschäftigte Tätigkeiten mit krebserzeugenden Gefahrstoffen ausführen. Inzwischen liegen die ersten belastbaren Ergebnisse dieser Schwerpunktuntersuchungen vor.
In einer gemeinsamen Veranstaltung der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA), des Health & Safety Executive aus dem Vereinigten Königreich – dem aktuellen Partnerland der A+A 2017 – sowie dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, dem Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Freistaates Thüringen werden die aktuellen Entwicklungen und Erkenntnisse zum Kampf gegen den Krebs am Arbeitsplatz in der Europäischen Union und in der Bundesrepublik Deutschland vorgestellt. Das Publikum soll in Form von zwei in die Veranstaltung integrierten Diskussionen einbezogen werden.

Die Veranstaltungssprachen sind Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung.

Diese Veranstaltung ist eine ganztägige  Veranstaltung und geht am Nachmittag weiter.

Uhrzeit Programm
Moderation:
Dr. Elke Schneider, Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA)
Dr. Michael Au, Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI)
9:15 Einführung und Begrüßung
Dr. Elke Schneider, EU-OSHA
Dr. Michael Au, LASI
9:30 Arbeitsplatzkarzinogene – der gesetzliche Rahmen der EU
Alick James Morris, Europäische Kommission, Generaldirektion Beschäftigung
9:50 Schutz vor Quarzstaub – die neue europäische Leitlinie für Arbeitsinspektoren
Dr. Christine Snaith, CHEMEX Arbeitsgruppe, Ausschuss hoher Arbeitsaufsichtsbeamter, SLIC Chemex
10:10 Substitution von gefährlichen Arbeitsstoffen: niederländische Erfahrungen und praktische Lösungen
Corné Bulkmans, Muopo Inventive Consultancy
10:35 Dieselmotorabgase am Arbeitsplatz
Dr. Christian Felten, Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekommunikation (BG Verkehr)
11:00 Pause
Moderation:
Kären Clayton, CHEMEX Arbeitsgruppe, Ausschuss hoher Arbeitsaufsichtsbeamter, SLIC Chemex
Dr. Elke Schneider, EU-OSHA
11:15 Die österreichische Kampagne gegen Arbeitsplatzkarzinogene
Charlotte Salomon, Zentralarbeitsinspektorat, Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, Österreich
11:45 Podiumsdiskussion “Prävention im Betrieb” mit Publikumsbeteiligung
Dr. Martin Wieske, Wirtschaftsvereinigung Metalle
Tony Musu, Europäisches Gewerkschaftsinstitut (ETUI)
Alick James Morris, Europäische Kommission, Generaldirektion Beschäftigung
Dr. Christine Snaith, CHEMEX Arbeitsgruppe, Ausschuss hoher Arbeitsaufsichtsbeamter, SLIC Chemex
Dr. Christian Felten, BG Verkehr
Charlotte Salomon, Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, Österreich
Corné Bulkmans, Muopo Inventive Consultancy
12:30 Ende